Kund:in
In deutschlandweit mehr als 30 Projekten setzt sich die Initiative betriebliche Demokratiekompetenz dafür ein, demokratische Werte in der Arbeitswelt zu stärken und insbesondere Rassismus und Verschwörungserzählungen in den Betrieben und Berufsschulen entgegenzutreten. Mit Seminaren, Trainings und Schulungen werden Arbeitgeber:innen, Berufsschüler:innen und Lehrende darin bestärkt, für ein demokratisches Zusammenleben einzutreten. FLMH wurde vom Koordinierungsprojekt der Initiative damit beauftragt, zehn Erklärfilme zu unterschiedlichen Themen wie Anti-Schwarzer Rassismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit, Sexismus etc. umzusetzen, diese Erklärfilme mit einer Social-Media-Kampagne auszuspielen und die Initiative insgesamt in ihrer Social-Media-Strategie zu unterstützen. Die Initiative betriebliche Demokratiekompetenz wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) koordiniert und gesteuert. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) übernimmt die administrative Umsetzung.
Strategie
Um junge Facharbeiter:innen und Auszubildende gegen diskriminierende oder anti-demokratische Aussagen am Arbeitsplatz zu rüsten, hat FLMH verschiedene Social-Media-Aktionen konzipiert und durchgeführt. Zielgruppen waren dabei besonders junge Menschen, die Teil der „schweigenden Mehrheit“ sind. Sie sollen sprechfähig gemacht werden und demokratische Kompetenzen im Betrieb gestärkt. Dazu holt FLMH sie in der Kommunikation bei ihren Zweifeln ab und gibt ihnen Argumente gegen diskriminierende, rassistische oder verschwörungstheoretische Aussagen an die Hand.
In den Erklärfilmen setzt FLMH auf ein:en Moderator:in, der oder die sowohl Expert:in als auch Influencer:in ist. Sie überzeugen die Zielgruppen nicht nur mit starken Inhalten, sondern auch mit einer glaubwürdigen Moderation. Im Stil gängiger Video-Formate besprechen die Moderator:innen die Themen zwar seriös, aber engagiert und mit klarer Haltung gegen jede Form der Diskriminierung.
Umsetzung
Mit Meinungsstark hat FLMH eine Social-Media-Kampagne entwickelt, die Probleme beim Namen nennt und an die Lebenswirklichkeit junger Menschen anknüpft. In zehn verschiedenen Aktionen werden hartnäckige Vorurteile aus der Arbeitswelt aufgegriffen und aufgebrochen. Die Erklärfilme bilden den Auftakt jeder Aktion. Am Anfang der Videos greifen die Moderator:innen ein gängiges Vorurteil auf. Die Erklärfilme reihen jedoch nicht nur Fakten aneinander, sondern sie vermitteln den Zielgruppen auch Hintergrundwissen, mit denen sie Vorurteile entkräften können. Nach der Veröffentlichung der Videos werden die Social-Media-Aktionen über Instagram und Facebook ausgespielt. Durch verschiedene interaktive Formate wie Quizze und Umfragen in Stories können Nutzer:innen schnell in einen gemeinsamen Austausch kommen. Die Zielgruppen wurden so sprechfähig und #meinugsstark gemacht.
Anti-Schwarzer Rassismus in der deutschen Arbeitswelt
Vorurteile und Rassismus gegenüber Schwarzen Menschen sind (nicht nur) in der Arbeitswelt und im Bereich Bildung nach wie vor weit verbreitet. Dies reicht von subtilen Bemerkungen, zu offenen Mobbing und sogenannter struktureller Benachteiligung. Diese Benachteiligung sich zum Beispiel darin, dass Schwarze Menschen überdurchschnittlich oft in einem Beruf arbeiten, der unter ihrer Qualifikation liegt. Im Video erklären wir einige Hintergründe für diese fortbestehenden Strukturen.
Die Kollegin spricht schlechter deutsch, kriegt aber den gleichen Lohn?
Dies finden manche ungerecht, weil sie Sprachhemmnisse oft automatisch mit kognitiver oder fachlicher Inkompetenz vernüpfen. Das führt dann dazu, dass qualifizierten Kolleg*innen die deutsch erst lernen, nicht zugetraut wird Verantwortung gemäß ihrer Qualifikation zu übernehmen. Teilweise hat dies weniger mit den tatsächlichen Aufgaben im Job sondern mit Vorurteilen und Rassismus zu tun. Eine Auswirkung davon ist, dass Beschäftigte ohne deutschen Pass für die gleiche Arbeit im Durchschnitt 13% weniger Lohn bekommen (Quelle).
Arbeitskräfte aus Osteuropa – welche Rolle spielen sie für die deutsche Wirtschaft?
Pflege, Landwirtschaft, Bau – einige Sektoren würden ohne Arbeitskräfte aus Osteuropa gar nicht mehr auskommen. Gleichzeitig gibt es in diesen Sektoren oft niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen. Woran das liegt erklären wir im Video.
Frauen in technischen Berufen und Sexismus
Frauen in technischen Berufen haben immer noch mit Vorurteilen zu kämpfen. Das führt zu Stress und macht diese Berufe auch weiterhin unattraktiver für Frauen. Fähigkeiten und Talente haben kein Geschlecht – wenn wir diesen Grundsatz verstehen gibt es mehr Möglichkeiten für Alle.