Kund:in
Arbeit und Leben Niedersachsen ist eine vom Land Niedersachsen anerkannte und geförderte Erwachsenenbildungseinrichtung, die 1948 von den Gewerkschaften und Volkshochschulen gegründet wurde. Das breit gefächerte Bildungsangebot zielt auf die gesellschaftliche und individuelle Emanzipation der Lernenden und die Gestaltung einer demokratischen und sozialen Gesellschaft. Für das Projekt „Silent Voices“, das von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird, wurde FLMH mit der Erstellung von sieben interaktiven Videoclips zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit beauftragt. Die Filme sollten sich auf die Perspektive der Betroffenen fokussieren, verschiedene Konfliktsituationen in sozialen Medien darstellen und mit Hilfe von interaktiven Tools einen Dialog mit den Zuschauenden ermöglichen.
Strategie
Informationsangebote zu Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und die Arbeit mit und für betroffene Personen erfordert ein hohes Maß an diskriminierungssensiblem Verständnis – entsprechend müssen die Interviews gestaltet sein. In Absprache mit der Kundin haben wir den einzelnen Interviews sehr viel Zeit und Raum und den Personen die Möglichkeiten für umfassende Vorgespräche gegeben. Während der Interviews garantierte der People-First-Ansatz, dass die Interviewpartner:innen nicht auf einen Aspekt ihrer Identität und schon gar nicht auf ihre Diskriminierungserfahrungen reduziert wurden, sondern sich selbstbestimmt darstellen konnten. Die Interaktivität in den Videos wurde zum einen dafür eingesetzt, Zuschauenden die Möglichkeit zu geben, komplizierte Sachverhalte oder Fachbegriffe noch einmal per Klick nachzuschlagen und sich entsprechende Texte oder Erklärinhalte mit einem eigenen Zeitbudget anzusehen. Zum anderen können durch Interaktivität auch Handlungsoptionen aufgezeigt und von den Protagonist:innen eingeschätzt werden – indem die Videos an den entsprechenden Stellen auch die möglichen Handlungen verzweigen.
Umsetzung
Das Team von Arbeit und Leben wählte die sieben Protagonist:innen aus und erstellte einen Vorschlag für die Storylines. FLMH entwickelte diese Storylines gemeinsam mit FLMH Studios zu Storyboards, Drehplänen sowie Schnittlisten für die interaktiven Videos weiter. Auch die interaktiven Elemente mussten geplant, gestaltet und umgesetzt werden. Eine besondere Herausforderung war die kurze Zeitspanne, in der die Videos produziert und programmiert werden mussten: In nur drei Monaten realisierten FLMH und FLMH Studios die diskriminierungssensiblen Interviews in Oldenburg und Berlin mit sieben Protagonist:innen und setzte die interaktiven Filme um. Zusätzlich zu den Erklärstücken wurden ein Info-Film und ein Teaser produziert.
Zur Website: arbeitundleben.de/aktuelles/silent-voices
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